Gedenktafel-Enthüllung für Theodor Schreier am 27. Jänner

Am Montag, 27. Jänner 2014 findet um 15 Uhr in Wien-Penzing, in der Stinglgasse 11 eine Gedenktafel-Enthüllung für den jüdischen Architekten Theodor Schreier (1873-1943) statt. Die Gedenktafel des KZ-Verband/VdA wird am Jahrestag der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee, dem Internationalen Holocaust-Gedenktag, feierlich enthüllt.NiemalsVergessen

Nach einer Begrüßung durch den Bundesvorsitzenden des KZ-Verbands/VdA, Harald Grünn, folgen Gedenkworte von Bezirksvorsteherin Andrea Kalchbrenner sowie von Mag. Evelina Merhaut vom Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus sowie Biographisches zu Theodor Schreier durch Jan Braun. Die musikalische Umrahmung der Gedenkkundgebung erfolgt durch den Chor Via Lentia.

Zur Person Theodor Schreiers
Theodor Schreier wurde am 8. Dezember 1873 als Sohn von Regina und Moritz Schreier in Wien geboren. Sein Bildungsweg waren die Oberrealschule Wien und von 1891 bis 1897 die Technische Hochschule (heute Universität) Wien, die er mit Auszeichnung absolvierte.

Als freier Architekt bildete er mit seinem Studienkollegen, dem Architekten Ernst Lindner (1870-1956, überlebte die NS-Zeit im Exil), eine fast zehnjährige Bürogemeinschaft. Mit ihm realisierte er große Projekte für die öffentliche Hand wie etwa Schulen, Synagogen und Amtsgebäude in Wien und der gesamten Monarchie. Sein bedeutendstes Projekt war – gemeinsam mit Viktor Postelberg (1869-1920) – 1912/13 die Synagoge von St. Pölten, die heute eine der wenigen erhaltenen jüdischen Kulturstätten in Niederösterreich darstellt und seit 1988 das Institut für Jüdische Geschichte Österreichs beherbergt.

Theodor Schreier war mit Anna, geborene Turnau (1878-1942) verheiratet, mit der er einen Sohn hatte: Otto Schreier. Dieser war ein begnadeter Mathematiker, der jedoch jung verstarb. Das Ehepaar Schreier wurde am 9. Oktober 1942 in das KZ Theresienstadt, heute Terezín, deportiert, wo Anna bereits am 24. Oktober 1942 und Theodor am 22. Jänner 1943 im 70. Lebensjahr umkamen. Auch die beiden Brüder Schreiers wurden von den Nazis ermordet.